Wir sind ein kleiner, ehrenamtlicher Verein und setzen uns für den Erhalt einer lebendigen Musikszene und die Verbesserung des (Sub-)Kulturangebots in der Region Wunsiedel ein. Unser Angebot definiert sich nicht über ein starr festgelegtes Genre, sondern wir möchten ein breit gefächertes Spektrum an lokaler und internationaler Musik in Wunsiedel haben und anbieten. Wichtig ist uns dabei vor allem, dass sich Musiker:innen und Bands, aber auch unsere Gäste von rassistischem, homophobem, frauenfeindlichem und sonstigem Gedankengut distanzieren. Wir stehen auf Diversität und dulden keine Diskriminierung jeglicher Art. Wunstock ist für alle da und soll jedem Besucher und jeder Besucherin lange in positiver Erinnerung bleiben. Deshalb ist Awareness-Arbeit Bestandteil unseres Festivals.
Der Begriff „Awareness“ - wörtlich übersetzt mit „Bewusstsein“ - beschreibt den achtsamen und respektvollen Umgang miteinander. Das bedeutet vor allem, sich mit Toleranz und Respekt zu begegnen und Verantwortung für sich selbst, aber auch für einander zu tragen.
Jeder Mensch hat das Recht, vor Diskriminierung und grenzüberschreitendem Verhalten geschützt zu werden und Hilfe zu bekommen, wenn er oder sie diese benötigt. Das ist die Kernaufgabe von Awareness. Wir möchten, dass sich alle Besucher:innen zu jeder Zeit sicher auf dem Wunstock-Festival fühlen.
Gut erkennbares Awareness-Team:
Wir bieten unseren Festival-Gästen feste Ansprechpartner:innen durch unser Awareness-Team. Die Awareness-Teammitglieder sind an reflektierenden Teilen an ihrer Kleidung zu erkennen und helfen euch jederzeit diskret aus unangenehmen Situationen. Ihr findet sie am Einlass. Sprecht sie einfach an, wenn ihr euch unwohl fühlt oder eine entsprechende Situation beobachtet habt.
Awareness Point:
Du findest direkt am Einlass Hilfe. Frag dort einfach nach dem Awareness-Team und es wird sofort Unterstützung für dich gerufen. Natürlich kannst du dich auch einfach an jede andere Person der Wunstock-Crew (z.B. Ordner oder Bar-Personal) wenden. Wir sind telefonisch dauerhaft vernetzt. So kann immer auf schnellem Weg Hilfe organisiert werden.
Safe Space:
Auf dem Gelände gibt es einen sicheren Ruhebereich, in welchem Opfer grenzüberschreitenden Verhaltens oder andere hilfsbedürftige Personen betreut werden können.
Verhaltenskodex:
Auf dem Gelände hängt unser Code of Conduct aus. Er soll Orientierung für alle Besucher:innen schaffen, für unsere Werte sensibilisieren und natürlich auch damit verbundene Erwartungen ans Wunstock-Publikum transparent machen.
Respektiert einander und behandelt euer Gegenüber mit dem Maß an Respekt und Toleranz, mit dem ihr selbst behandelt werden möchtet. It’s that simple! Diversität ist auf dem Wunstock-Festival ausdrücklich erwünscht und herzlich willkommen.
Diskriminierung: eine Person oder Gruppe wird aufgrund bestimmter oder vermeintlicher Merkmale (Hautfarbe, Herkunft, rassistische Zuschreibung, Sprache, Geschlecht, sexuelle Orientierung, Alter oder Behinderung) benachteiligt oder herabgesetzt wird. Eine klare Definition, was als Diskriminierung gilt, gibt das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz vor. Diskriminierung ist verletzend und ausgrenzend für die Betroffenen und ist gesetzlich verboten.
Das absichtliche Eindringen in den persönlichen Wohlfühlraum von Personen ist eine massive Grenzüberschreitung, die wir auf unserem Festival nicht dulden. Wir wollen, dass alle Besucher:innen eine gute Zeit haben, deshalb wahrt die persönlichen Grenzen eures Gegenübers. Diese sind auch die Grenzen eures Handelns. Hier gilt nicht nur „Nein“ heißt „Nein“, sondern: Nur „Ja“ heißt „Ja“!
Ob im Pogo oder in der Kloschlange - schaut einfach ab und zu mal nach rechts und links und fragt lieber einmal zu viel, ob jemand Hilfe benötigt als einmal zu wenig.
Gewalt und Gewaltandrohungen jeglicher Art werden nicht geduldet und führen zum Festivalausschluss der übergriffigen Person.
Entsorgt euren Müll in die dafür vorgesehenen Behälter und hinterlasst das Gelände mit einem reinem Gewissen
Unsere Toiletten können von allen Festival-Gästen, unabhängig von Geschlechtszugehörigkeit und Geschlechtsidentität gleichermaßen genutzt werden.
Das Wunstock Festival findet auf einem ebenerdigen Platz statt. Alle Bereiche sind mit dem Rollstuhl befahrbar. Im Backstagebereich befindet sich eine barrierefreie Toilette. Unsere Crew ist dir jeder Zeit gerne behilflich.
du fühlst dich mit einer Situation überfordert
du fühlst dich bedroht oder bekommst mit, dass eine andere Person bedroht wird
du fühlst dich unwohl durch grenzüberschreitendes Verhalten einer oder mehrerer Personen
du hast eine Situation gesehen, die weiterhin beobachtet werden sollte
Betroffene sprechen dich an und bitten um Hilfe
du hast gerade keine Kapazitäten, um Ansprechpartner:in für Betroffene zu sein, möchtest aber helfen
Die Definitionsmacht liegt bei den Betroffenen
Die Definitionsmacht liegt bei der betroffenen Person. Der/die Betroffene definiert persönliche Grenzen individuell und muss in ihrer/seiner Wahrnehmung immer ernstgenommen werden. Der Fokus liegt auf der Unterstützung der betroffenen Person und auf der Anerkennung ihres Empfindens, nicht auf der Schuldfrage oder Wahrheitsfindung.
Das Awareness-Team handelt parteilich für Betroffene
Das Awareness-Team steht immer auf der Seite der betroffenen Person, schenkt ihm/ihr Glauben, hört zu und unterstützt.
Das Awareness-Team handelt diskret
Es gibt keine Verpflichtung der Betroffenen, über Erlebtes zu sprechen. Entscheidet sich eine Person allerdings freiwillig dazu, behandelt das Team jede Information vertraulich.
Mitten im Fichtelgebirge, an der Grenze zu Tschechien, liegt das kleine Provinznest Wunsiedel. Der Eiserne Vorhang war gerade erst gefallen und es herrschte Aufbruchsstimmung. Die Jugendzentren Selb, Marktredwitz und Wunsiedel wollten zusammen mit dem damaligen Kreisjugendpfleger etwas für die Jugend auf die Beine stellen. So wurde 1992 der Arbeitskreis für das erste Wunstock ins Leben gerufen. Bei der Namenssuche lag im Jugendzentrum eine LP mit dem „Woodstock“ Soundtrack herum. Das „Wood“ wurde durch das regionale Kfz Kennzeichen „WUN“ ersetzt und schon war was WUNstock geboren. Auf die Flagge wurde das Motto „Two Days of Peace and Music“ geschrieben. Im Gegensatz zum Kultfestival aus den 60ern wird bei uns allerdings auch gerne mal eine härtere Gangart vorgetragen.
Das erste Wunstock Festival fand im Freibad Wunsiedel statt. Damals gab es sonntags noch Kaffee und Kuchen mit musikalischer Begleitung zur Katerbekämpfung. Obwohl niemand ertrank, wechselte das Festival im Laufe der Zeit mehrmals die Location. Vom Freibad aus ging es auf den großen Festplatz am Burgermühlweiher, danach zum JUZ Wunsiedel und schlussendlich zurück zum Festplatz. Dort bildet das Wunstock seit einigen Jahren am zweiten Septemberwochenende den Abschluss der Festivalsaison in der Region. Da das Wetter zu dieser Jahreszeit bereits unangenehm werden kann, dürfen die Besucher immer in einem trockenen Bierzelt tanzen und dabei günstige lokale Getränke schlürfen.
Neben regionalen Bands spielen auf dem Wunstock auch Acts aus ganz Europa. Besonders zu Tschechien konnten wir in den letzten Jahren unseren Draht immer weiter verbessern, sodass wir immer mehr großartige tschechische Bands bei uns begrüßen dürfen. Der Kontakt zur Subkultur in unserem Nachbarland ist ein fester Bestandteil geworden. Seit neustem hat der Wunstock e.V. auch einen Kooperationspartner in Pilsen, das Divadlo pod lampou.
In den letzten dreißig Jahren wurde das Wunstock Festival bereits über mehrere Generationen am Leben gehalten. Bei der Musikauswahl wollten wir uns nie nur auf ein Genre festlegen. Wichtig ist uns dabei vor allem, dass sich Bands von rassistischem, homophobem, frauenfeindlichem und sonstigen idiotischem Gedankengut distanzieren. Neben Newcomern standen bereits Bands wie DRITTE WAHL, DR. RING-DING oder die DONOTS auf unserer Bühne.
Als kleines D.I.Y. Festival wollen wir keinen Profit machen und finanzieren uns hauptsächlich durch Spenden. Darum verlangen wir auch keinen Eintritt. Wir stemmen das Festival, weil wir Bock drauf haben und das (Sub-)Kulturangebot in der Region fördern möchten. Alle anstehenden Arbeiten werden ehrenamtlich in unserer Freizeit erledigt.
Das Wunstock ist schon seit den Anfängen fest mit dem Jugendzentrum Wunsiedel verbunden, wo sich auch der Arbeitskreis Wunstock regelmäßig traf, bevor der Verein existierte. 2018 bekam das JUZ einen neuen Träger und die städtischen Behörden setzten den Arbeitskreis Wunstock vor die Tür. Daraufhin wurde kurzerhand der Wunstock e.V. gegründet.
Nachdem im Jugendzentrum Wunsiedel die Leitung wechselte, beschloss der damalige “Arbeitskreis Wunstock” aus dem Haus auszuziehen und sich selbstständig zu machen. Somit wurde im März 2018 der Wunstock e.V. gegründet, der mittlerweile auf gute 30 Mitglieder angewachsen ist. Der Verein veranstaltet jährlich das Wunstock Festival und kleinere Konzerte im Wunsiedler Stadtgebiet. Wir beteiligen uns unter anderem an der Kneipennacht, verschiedenen Aktionen von “Wunsiedel ist bunt” und am Brunnenfest der Stadt Wunsiedel. Bei letzterem übernehmen wir die Dekoration des Brunnens und Gartens der Stadt Volterra. Der Verein versteht sich als Unterstützer der lokalen alternativen Musikszene.
Als gemeinnütziger Verein finanzieren wir uns primär durch Mitgliedsbeiträge und Einnahmen unserer Veranstaltungen. Leider reichen diese Mittel oft nicht, um kostendeckend zu arbeiten. Wer uns finanziell unterstützen möchte, kann gerne auf folgendes Spendenkonto überweisen:
IBAN: DE24 7805 0000 0222 6016 76
BIC: BYLADEM1HOF
Alternativ besteht auch die Möglichkeit einer Fördermitgliedschaft. Hierbei unterstützt ihr uns jährlich mit einem von euch festgelegten Betrag.
Herzlichen Dank an alle Unterstützer! Wir wissen jeden gespendeten Euro sehr zu schätzen.